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Entscheidungsbaum für ein Anlagenkonzept

Was will ich bauen?

a Eine festinstallierte Anlage mit Landschaftsgestaltung   Anlage fest auf grosser Platte in Tischhöhe aufgebaut, meist mit Landschaftsgestaltung
b Eine temporär aufgestellte Spielanlage   Am Boden aufgestellte Anlage, auch als Teppichanlage bezeichnet.

Bemerkungen zum Entscheidungsbaum

Der Entscheidungsbaum soll die wichtigen Fragen stellen, die für ein Anlagenkonzept beantwortet werden müssen. Hat man ein Konzept, dann kann man sich nach dem Raster der Kalkulationsbeispiele selber die ungefähren Kosten zusammenstellen, damit man eine Grössenordnung kennt und nötigenfalls auch Varianten vergleichen kann

Der Entscheidungsbaum beschränkt sich auf sinnvolle Varianten. So wird z.B. bei Anlagen auf einem Brett mit Unterflur-Verdrahtung der Einsatz von Magnetartikel mit Einzeldekodern nicht erwähnt, weil Mehrfachdekoder unter der Brettplatte montiert die billigere Lösung sind.

Der Entscheidungsbaum beschränkt sich auf Material, das auf dem Markt käuflich erworben werden kann oder zumindest angekündigt wird. Allerdings wird da und dort auf Eigenbauten verwiesen (Signale, Gleisbildstellwerke).

Die grundlegenden vier Methoden zur Steuerung der Loks in Modellanlagen

  1. Ganz einfach:
    Die Loks werden an Drehreglern gesteuert und die Weichen werden separat auf Sicht gestellt. Es sind keine Sicherungen im Fahrbetrieb vorgesehen. Die Methode entspricht nicht der Wirklichkeit und ist anfällig auf Kollisionen. Sie ist für Modellbahner, die Freude haben am Gleise verlegen und am Landschaftsbau. Sie ist technisch nicht anspruchsvoll.
  2. Rangieren:
    Fahren auf Sicht. Im Modell bedeutet dies: Es fährt nur eine Lok aufs Mal und diese wird am Drehregler bedient. Weichen und Entkupplungsgleise werden vom Keyboard/Layout oder Stellpult aus gestellt.
  3. Konventionell:
    Wie die Züge bis heute noch meistens fahren, von Signal zu Signal, auf Blockstrecken und vom Einfahrtssignal bis zum Ausfahrtssignal im Bahnhof. Dazu braucht es im Modell Halteabschnitte, die mit den Signalen schalten. Wenn es schön aussehen soll, dann hat jeder Halteabschnitt vor einem Signal eine Bremsstrecke. Technisch und preislich eher anspruchsvoll. Mit Fahrstrassenprogrammierung kann man mit Ecos- und CS2-Zentralen die Züge von Signal zu Signal lotsen. Es können einfache Sicherungen eingebaut werden, z.B. dass eine Fahrstrasse nicht in ein Bahnhofgleis steuert, wenn dort schon ein Zug steht. Auch Zugsicherung in Wendeln und die Steuerung von Schattenbahnhöfen lassen sich mit solchen Zentralen schon ganz ordentlich realisieren. Aber 100% Sicherheit vor Kollisionen erreicht man mit diesen Zentralen nicht
  4. Wie der ICE in Deutschland:
    Der Lokführer überwacht, aber er steuert die Geschwindigkeit nicht mehr. Dies wird von einem Computer übernommen, der mit Position und in Kenntnis der Strecke und Baustellen die Geschwindigkeiten regelt und wie mit Geisterhand vor Signalen anhält. Im Modell entsprechen dieser Methode die Computer-gesteuerten Anlagen mit Belegtmeldern für jeden Streckenabschnitt. Damit kann der Computer die Loks verfolgen und ins Ziel bringen und gleichzeitig sorgt er dafür, dass es keine Kollisionen gibt. Der Computer berechnet bei Fahraufträgen wie das Auto-GPS-Gerät in der Stadt den nächsten Weg ins Ziel und schaut auch, dass bei einer allfälligen Kreuzung des Weges mit einem anderen Zug einer der beiden Züge anhält. Signale sind in solchen Anlagen Dekoration, aber funktionell nicht nötig. Dies alles einzurichten ist technisch ziemlich anspruchsvoll und es braucht viel Geduld, um alle Loks einzumessen, damit der Computer ihr Fahrverhalten kennt. Bei den Loks müssen Anfahr- und Bremsverzögerung im Dekoder ausgeschaltet werden, weil der PC die Geschwindigkeitssteuerung übernimmt. Man muss auch alle Streckenabschnitte vor- und rückwärts im Gleisplan der Software mit Länge und Geschwindigkeiten und Bremsstreckenlänge eintippen. Das sind nicht Arbeiten für Jugendliche, weil zu langweilig und die Erfolgserlebnisse zu lange auf sich warten lassen. Zudem hat diese Methode einen geringen Spielwert. Sie ist für Schauanlagen geeignet, wo sicher keine Kollisionen passieren dürfen.
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