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Frust mit neuer Märklin Lokomotive

Als Weihnachtsgeschenk für den Enkel habe ich eine SBB RE 420 "Lion" im Fachhandel gekauft. Der Enkel ist mit einer Startpackung Jim Knopf in die Spieleisenbahnwelt eingestiegen. Er hat schon zusätzlich eine kleine Diesellok bekommen und jetzt ist die erste Elektrolok an der Reihe. Gesteuert werden die Loks mit den Infrarotbediengeräten auf max. 4 vorgegebenen Adressen. Eine Zentrale CS3 ist dieses Jahr noch nicht im Budget.

Re 420 Lion
Es ist eine sehr schöne Lok. Damit die Lok mit der IR-Steuerung läuft, musste sie von der Default-Adresse 44 auf die Adresse 24 umparametriert werden. Das Konzept mit den Startpackungen von Märklin habe ich so verstanden, dass es mit diesen möglich ist, klein anzufangen und kompatibel aufzurüsten. Die Schienen sind kompatibel und Jim Knopf läuft auch auf einer Fortgeschrittenen-Anlage mit einer Zentrale. Man kann im Märklin-System wachsen.

Zu Hause angekommen wollte ich nun die Lok zum Spielen für Kinder einstellen und auf die für E-Lok vorgesehene Adresse 24 des IR-Gerätes einrichten. Die überlangen Anfahr- und Bremsverzögerungen sind nichts für Kinder. Der Sound war viel zu laut und die Default-Geschwindigkeitskennlinie war exponentiell. Ich musste 5 mal am Drehknopf nachfassen, bis die Lok eine Reisegeschwindigkeit erreichte. Das geht nicht für Kinder, da müssen die Loks spontaner reagieren. Dank Digitalisierung lassen sich diese Eigenschaften einstellen. So weit so gut.

Mit meinen Mitteln, einer CS2, einer Mobil Station 2 und einem ESU-Lokprogrammer ist es mir nicht gelungen, die Adresse zu ändern. Die Lok meldet sich auf der CS2 im mfx-Modus an und in den Parametriermenüs ist die Adresse zwar hellgrau sichtbar, aber es ist ein nicht beschreibbares Feld. Einzig den Sound konnte ich mit der CS2 leiser stellen. Mit dem Lok-Programmer von ESU war schon gar nichts auszurichten und auf der Mobile Station 2, die über die CS2 mit der Anlage verbunden ist, kam auf dem entsprechenden Menüpunkt der durchgestrichene Text "CV-Programmierung". Eine CV-Programmierung war auch hier nicht möglich.

Die Lok lief mit mfx-Protokoll auf der CS2 zwar gut, aber das IR-Steuergerät arbeitet mit fixer Adresse im MM-Format. Ich war am Ende meines Lateins und es blieb mir nur der Weg zurück zum Händler, wo ich meine Wünsche an die Lok formulieren konnte. Nach einer halben Stunde pröbeln war die Lok dann auf MM-Format umgestellt und sie hatte eine lineare Geschwindigkeitskennlinie und vernüftige Anfahr- und Bremsverzögerungen. Dem Händler gelang die Programmierung der fixen Adresse 24 im MM-Format nur mit einem Trick, nämlich mit Hilfe eines IR-Fernsteuergerätes. Mit seiner CS3 scheiterte er ebenso wie ich. Im Vorfeld hatte er sich bei Märklin gemeldet, doch Märklin konnte nicht weiterhelfen. Er hat sich dann auch bei seinem Märklin-Vertreter kundig gemacht und dieser konnte ihm zum Glück den Trick mit der IR-Steuerung verraten.

Einmal auf das MM-Format umgestellt, kann ich bei der Lok auf der CS2 Parameter wie Adresse oder Loksound anpassen. Von den vielen Funktionen im Sound und der Innenbeleuchtung der Lok bleibt im MM-Format nur noch die Pfeife und das Fahrgeräusch übrig. Nach längerem Stillstand fährt die Lok nicht sofort los, wenn der Sound eingeschaltet ist. Man muss abwarten, bis die Lok fahrbereit ist und Schalter eingeschaltet sind und Druckluft aufgebaut ist. Das ist ja noch ganz lustig.

Die Märklin-Politik mit dem proprietären mfx-Protokoll verschliesst sich anderen Anbietern komplett. Märklin zwingt seinen Kunden sein und nur sein Sytem auf. Auf einer Clubanlage kommt das sehr schlecht an. Ich für mich werde mir den Kauf einer weiteren neuen Märklin-Lok schwer überlegen.Hätte ich die Lok im Internet gekauft, wäre mir der Gang zum Händler kaum möglich gewesen und die Lok wäre damit für die vorgesehene Anwendung unbrauchbar gewesen.

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